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Rede
von Ralf Lau
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Oldenburg
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Mit
seinen Objekten und Installationen, die den Stein zwar in den Mittelpunkt
stellen, jedoch auch andere Materialien einbeziehen, definiert Jürgen
Zaun den Raum als Bezugspunkt. Schneckenburger würde bei dem Versuch,
die seit den sechziger Jahren drastisch expandierten Gattungen der
Plastik zu ordnen, hier wohl von einer "enviromentalen Plastik"
sprechen. Die Objekte bestehen aus Eisenstäben, Drähten, Stahlseilen,
Stein, der naturbelassen bleibt, und dem sie umfangendem, beherbergenden,
ordnenden Raum.
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Jürgen
Zaun konzentriert sich damit auf die körperliche Physikalität von
Kräften, die ein Musterbeispiel plastischer Erfahrung sind. Primärerfahrungen
wie Expansion, Gewicht, Ponderation, Schwerkraft, Zug, Druck werden
dabei in ein plastisches Programm übersetzt. Es geht also um Eigenschaften,
die visuell zu erfahren sind, besonders aber körperlich nachvollzogen
werden sollen und können.
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Die
Drängung zum Boden steht dem Emporstreben gegenüber, dem schweren
Lasten antwortet die Lösung von Schwerkraft. Das Element des Stillstandes
korrespondiert mit der sich andeutenden Bewegung. Beides bleibt
n einem ständigen Spannungsverhältnis - für immer fixiert.
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Die
gattungsspezifischen bildsprachlichen Mittel dabei sind neu, unverbraucht,
ohne modernistisch zu sein - das Spiel des Entgegengesetzten ist ohne
eine Fortführung bereits früher definierter Prinzipien der Ponderation
und des Kontrapunktes, der Gleichgewichtigkeit steigender und fallender
Kräfte. |
Gesetzmäßigkeiten
der im Raum herrschenden Kräfte werden in ihrer vollen Gegensätzlichkeit
offengelegt und aufgehoben. Paradigma des Ausgleichs der Gegensätze.
Hier geht es also um die Hervorbringung von Bildern, die elementare
Gesetzmäßigkeiten formulieren. Kurzfristige Irritationen weichen
bald einem eher meditativen Zugang, denn die thematisierten Gesetze
und exemplarischen Formulierungen des Einklangs betreffen in einer
Welt, die aus den Fugen zu geraten scheint, den Menschen selbst.
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Ralf
Lau - Oldenburg |
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